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25. April 2023

Unterarbeitsgruppe “Zukunftsaufgabe Denkmal Kirche” im DNK gegründet Unterarbeitsgruppe “Zukunftsaufgabe Denkmal Kirche” im DNK gegründet

Dr. Kerstin Menzel als Vertreterin der wissenschaftlichen Theologie in neues Gremium berufen

Um Austausch und Wissenstransfer an der Schnittstelle zwischen Kirchen und Denkmalpflege voranzubringen, beteiligt sich Dr. Kerstin Menzel an der Implementierung eines neuen Austauschformates im DNK

St. Thomae Merseburg
St. Thomae Merseburg © Lola Angres
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Um Austausch und Wissenstransfer an der Schnittstelle zwischen Kirchen und Denkmalpflege produktiv zu nutzen, möchte die neugegründete Unterarbeitsgruppe “Zukunftsaufgabe Denkmal Kirche” im Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK) ein öffentliches und dokumentiertes Austauschformat unter dem Arbeitstitel „Zukunftsaufgabe Denkmal Kirche. Emotionen – Strukturen – Prozesse“ im Jahr 2024 vorzubereiten. Die in der AG Fachliche Fragen der Denkmalpflege vertretenen Fachpersonen aus der Praktischen Denkmalpflege, der Wissenschaft und den Kirchen sorgen sich seit langem um die Bewahrung von denkmalgeschützen Sakralbauten. 1997 veröffentlichte das DNK den Band „Kirchen in Not — über den profanen Umgang mit sakralen Bauten“ von Gerhard Matzig, der beispielhafte Umnutzungen vorstellt und auf die Bedrohung von Sakralbauten durch den Wandel in der Gesellschaft und in den kirchlichen Institutionen eingeht. Ein Beitrag von Bernd Mathias Kremer beleuchtet das Staatskirchenrecht. Appelle, die aus den Kirchen heraus zur Bewahrung der Kirchengebäude aufrufen und auf die kommenden Herausforderungen hinweisen, runden diesen Band ab. Aus einer Tagung zur Nach- und Umnutzung von Kirchen ging im Jahr 2000 der Band „Nichts für die Ewigkeit? Kirchengebäude zwischen Wertschätzung und Altlast“ als Tagungsdokumentation hervor. Trotz der stetigen Berührungspunkte zwischen Kirchen und Denkmalpflege beklagen die Protagonisten mangelnden Austausch und Wissenstransfer, sowie fehlende Verlässlichkeit und Planbarkeit. Aus dem Kreis der Kirchenvertreterinnen und Kirchenvertreter verlautbart der Wunsch einen Diskurs „Nicht über uns, sondern mit uns“ zu führen. Diesem Diskurs möchte sich das DNK annehmen und auf Bundesebene initiieren und begleiten. Die hierfür gegründete Unterarbeitsgruppe “Zukunftsaufgabe Denkmal Kirche” im DNK geht mit den Verantwortlichen der römisch-katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland ins Gespräch, um gemeinsam ein öffentliches und dokumentiertes Austauschformat unter dem Arbeitstitel „Zukunftsaufgabe Denkmal Kirche. Emotionen – Strukturen – Prozesse“ im Jahr 2024 vorzubereiten. Hierbei beteiligt sich als evangelische Vertreterin Dr. Kerstin Menzel. Im Fokus der zweitägigen Veranstaltung sollen bei allen Beteiligten — bei Denkmalpflegenden, kirchlichen Eigentümervertretenden und ehrenamtlichen Akteuren — die Prozesse im Umgang mit den strukturell und systemisch bedingten Problemlagen sowie deren Auswirkungen auf das Miteinander der Anspruchsgruppen stehen. Dem Deutschen Nationalkomitee ist es dabei wichtig, alle Betroffenen zu vernetzen und sowohl eine Situationsanalyse als auch Handlungsempfehlungen für die Zukunft im Aushandlungsprozess zu entwickeln. In einem ersten Schritt wird die gemeinsame Aufgabe und gemeinsame Ziele formuliert. Es werden Zielkonflikte erörtert und vier Nutzungszustände von Kirchengebäuden in deren systemischen Spannungsfeldern beleuchtet: A) das Denkmal Kirche als lebendige Gottesdienststätte (mit sich verändernden Anforderungen an die Nutzung), B) das Denkmal Kirche bei beabsichtigter Nutzungserweiterung (innerkirchlich, kulturell, sozial, kommunal, privatwirtschaftlich), C) das Denkmal Kirche bei beabsichtigter Umnutzung (Quartiersentwicklung, Projektentwicklung durch Dritte) D) das nicht mehr genutzte Denkmal Kirche (ohne kirchliche Nutzungsmöglichkeit, ohne Bauunterhaltungsmittel, ohne Kaufinteressierte).

Dr. Kerstin Menzel

menzel@transara.de

+49 341 97 - 35468

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