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04. Juli 2023

Zukunftsaufgabe Denkmal Kirche Expert*innen-Gespräch zum Schwerpunktthema „Kirchenausstattungen“

Expert*innen-Gespräch zum Schwerpunktthema „Kirchenausstattungen“ am 28.04.23 in Halle

Zur Vorbereitung einer Tagung des Dt. Nationalkomitees für Denkmalpflege zum Thema Nutzungsänderungen von Kirchen (2024/25) fand am 28.04.23 in Halle ein Gespräch zu „Kirchenausstattungen“ statt.

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Halle_Decke_Foto_Lieb.jpg - Halle, Renaissance-Decke im Schleiermacherhaus, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt © Stefanie Lieb
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Aus Anlass zur Vorbereitung einer Tagung des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalpflege 2024/2025 zum Thema Nutzungsänderungen von Kirchengebäuden fand am 28.04.2023 im Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (Schleiermacherhaus) in Halle ein Expertengespräch mit Schwerpunkt „Kirchenausstattungen“ statt. Neben der Gastgeberin, Landeskonservatorin Dr. Elisabeth Rüber-Schütte, waren u. a. Dr. Monika Tontsch (Bischöfliches Generalvikariat Hildesheim, Dt. Bistümer/Kunstinventar), Prof. Dr. Claudia Rückert ((Bau- und Kunstdenkmalpflege der ekbo), Dr. Bettina Seyderhelm (Ev. Kirche in Mitteldeutschland, Magdeburg), Prof. Dr. Stefanie Lieb (TRANSARA), Corinna Lohse (Restauratorin, Klosterkammer Hannover), Prof. Dr. Thorsten Albrecht (Ev. Landeskirche Hannover, Kunstreferat), Dr. Jörg Richter (Klosterkammer Hannover) und Dr. Volker Seifert (Landesamt Denkmalpflege Sachsen-Anhalt) anwesend. In einer Zusammenschau des Status Quo im Umgang mit denkmalgeschützten Kirchenausstattungen war bei allen Expert*innen eine gewisse Hilflosigkeit ob der schieren Quantität des jetzt und in naher Zukunft anfallenden Kunst- und Kulturgutes aus aufgegebenen bzw. umgenutzten Kirchen zu spüren. Besonders in Mittel- und Ostdeutschland mit der dort vorliegenden großen Gruppe von Denkmalkirchen aus dem Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit wird die Situation langsam schwierig, da es an Nutzungskonzepten und vor allem an „Kümmerern“ für die Kirchengebäude und ihre Ausstattung fehlt. Alle waren sich einig, dass die Sorge um die Kirchenausstattungen nicht allein ein Thema für die Kirchenbehörden noch die Staatliche Denkmalpflege ist, sondern vielmehr als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gesehen werden muss. Es gilt einmal die bisherigen Fördergelder für Kirchen auch auf ihre Innenausstattung auszuweiten sowie die sozialen Initiativen vor Ort für ein Kirchengebäude zu unterstützen. Als worst case scenario zum Schutz von wertvollen Kirchenausstattungen wäre auch eine zeitweilige Stilllegung der Kirche in Betracht zu ziehen. Für eine Weiterverfolgung dieser Diskussionspunkte wurde ein weiteres Treffen zum Thema „Ausstattungen“ vorgesehen, eventuell unter Einbeziehung von akuten Fallbeispielen sowie betroffenen Gemeinden und Fördervereinen, ein Termin steht noch nicht fest.

Prof. Dr. Stefanie Lieb

lieb@transara.de

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