Was tun mit den vielen Kirchen im Quartier? Dieser Frage stellte sich eine Diskussionrunde am 9. Juli im Pfarrsaal von St. Marien in Bonn auf Einladung des Forschungsprojekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft „Sakralraumtransformation“ an der Bonner Universität anlässlich der Ausstellung TransFormationsLandschaften (29. Mai bis 18. Juli 2025).
Die von dem Kunsthistoriker Martin Bredenbeck unter lebhafter Publikumsbeteiligung moderierte Diskussion der vier Podiumsteilnehmer zeigte auf, wie man aus der Not eine Tugend machen kann. Stadtdechant Dr. Markus Hofmann verwies auf das vorhandene Potenzial in den Gemeinden und die Chancen einer künftigen Profilbildung. Pfarrer Michael Schäfer von der ev. Lukasgemeinde bezog sich auf die noch zu wenig genutzen ökumenischen Synergien, die in Richtung Stadtgesellschaft entwickelt werden müssten. Von da aus könnte auch eine Profilierung der Kirchengebäude erfolgen. Marcus Heinrich vom Kirchenvorstand der Petruspfarrei erinnerte daran, dass die Pfarrei längst einen Sondierungsprozess begonnen habe. Da die Gemeinden ihre Sakralräume nicht mehr ausfüllen können, die Orte für ihre Bedarfe möglichst aber nicht verlagern sollten, brauche es Konzepte zum „Auffüllen“ der Nutzung, auch in ökonomischer Hinsicht. Gernot Bräker von der Evangelischen Kirche im Rheinland bestätigte die Bedeutung der Kirchengebäude in den Stadtteilen für die Zivilgesellschaft, die von den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung noch zu wenig wahrgenommen werde. Alle waren sich darin einig, das Gespräch mit der Kommune suchen zu wollen. Prof. Dr. Albert Gerhards, Sprecher der Forschungsgruppe und die Wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Manuela Klauser bedankten sich für die anregende Diskussion, die für alle Seiten einen Erkenntnisgewinn gebracht habe. Eine Fortsetzung des Gesprächs ist geplant.