Exkursion „Von Kirchenvisionen und Kirchen als Dritte Orte in den Niederlanden und Belgien“ vom 25.-28.09.2025 Exkursion Niederlande und Belgien 25.-28.09.2025

Die diesjährige Exkursion von SPES e.V. führte in die niederländischen Provinzen Süd-Limburg und Nordbrabant und die belgische Provinz Limburg in Flandern. Der Verein SPES aus Freiburg setzt sich für Strukturen zur Stärkung der Lebensqualität ein.
Die von Prof. em. Dipl.-Ing. Kerstin Gothe (Uni Karlsruhe) im Vorfeld der Exkursion ausgewählten Kirchengebäude hatten fast alle gemeinsam, dass sie neben einem verkleinerten Sakralraum nun zusätzlich Räume für dörfliche und regionale Gemeinschaften oder Wohnprojekte bereithalten. So sahen wir unterschiedlich umgesetzte Räume für die Vereine und Bürger vor Ort, sowohl für kleinere Treffen als auch für größere Events mit Catering und Veranstaltungstechnik. Daneben gab es Beispiele, bei denen Aufgaben der Gemeinden/Kommune wie Bibliotheken, die Grundschule und der Kindergarten in Kirchenräume aufgenommen und dafür die bisherigen Gebäude aufgegeben und einer neuen Nutzung oder Bebauung zugeführt waren. Durch diesen Tausch konnten in einigen Fällen aufwändigere Umbauten in den Kirchengebäuden finanziert werden. Im niederländischen Vught konnten gleich mehrere Funktionen in die Petruskirche einziehen und die eingezogenen Räume und Emporen ermöglichen weiterhin das Erleben der Raumdimensionen und der Ausmalung der ehemaligen Kirche. Neben der Bibliothek, einem Museum, einem Welt-Laden und der Touristeninformation konnten sogar noch Büroräume und ein Café im neuen Anbau realisiert werden.
Drei Vorträge von Experten für die Zukunft von Pfarrkirchen ergänzten die besichtigten Projekte mit Erfahrungen aus der Beratung von Gemeinde- und Kirchenverwaltungen sowie dem Wissen über Förder- und Finanzstrukturen in den jeweiligen Regionen. Insbesondere diese Einblicke machten die Exkursion aus wissenschaftlicher Sicht besonders spannend. Die historisch gewachsene kommunale Beteiligung an der Finanzierung der Kirchengebäude unterscheidet sich von den Gegebenheiten in Deutschland und ermöglicht nun im Zuge der Umnutzungsprozesse Projekte mit Beispielcharakter für bürgerliche Teilhabe und kommunale Beteiligung.